Museums-Konzept

Diese Website ist eine Ideen-Skizze für interessierte Akteure des Literaturbetriebs. Es dient als Veranschaulichung für ein „Virtuelles Literaturmuseum“. Diesem sollte eines in der Realwelt entsprechen.

Das literarische Kulturerbe in Deutschland wird gepflegt von wenigen nationalen Institutionen (Deutsches Literaturarchiv) sowie lokalen Museen, die einzelnen Autoren gewidmet sind. Museen auf regionaler Landesebene gibt es kaum – gerade in Norddeutschland. Eine solche Lücke wäre zu schließen mit einem Literaturmuseum für Niedersachsen (Literaturmuseum des Nordens).

Geistesgeschichte ist auch Generationen-Geschichte und Geo-Geschichte. Der föderale Aufbau Deutschlands und der landsmännische Charakter vieler Literatur-Kreise waren prägend für die Bildungswege vieler Autoren (Meistersinger, Schlesische Dichterschule, Göttinger Hain, Berliner Romantik, George-Kreis). Der „Norden“ ist das geographische Gebiet zwischen Meeren und Mittelgebirgen, er war oft ein Raum prägender politisch-kultureller Auseineinandersetzungen: Römer und Germanen, Franken und Sachsen, Welfen und Salier, Reformation und Gegenreformation, Frankreich und Kurhannover, Königreich Hannover und Königreich Preußen. Die Verbindungen der norddeutschen Hansestädte reichten weit nach Skandinavien, Osteuropa und über England in die USA. Zu zeigen ist auch, in welchem Kontext die norddeutsche Literatur hinsichtlich der Literaturen aus anderen deutschen und europäischen Regionen an Nord- und Ostsee steht.

Was Kulturbürger an Weltliteratur schätzen lernen, schult sich am Wissen über einheimische Schriftkultur und literarische Bildung. Hochschulen, Bibliotheken, Zeitschriften und Verlage bilden die literarische Matrix eines Landes. Ein Niedersächsisches Literaturmuseum steht in der Tradition urbaner Lesegesellschaften und bürgerschaftlichen Engagements.